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Retrofit des automatischen Warentransports im Klinikum Fulda

17.04.2018

Transportanlagen haben eine lange Lebensdauer, was die Anlage selbst betrifft. Die Automatisierungssysteme sind dagegen viel stärker dem technischen Fortschritt unterworfen. Spätestens, wenn Ersatzteile fehlen oder der technische Support mangelhaft wird, sollten diese Systeme ausgetauscht werden. Im Klinikum Fulda modernisierte der Erlanger Automatisierungsspezialist Heitec das automatische Warentransportsystem.

Das Klinikum Fulda ist ein modernes und leistungsstarkes Krankenhaus für die medizinische Versorgung von mehr als 500.000 Menschen in Osthessen. Seit der Betriebsaufnahme in der jetzigen Form verfügt es über ein automatisches Warentransportsystem (AWT), das im Untergrund und abseits der Patientenströme auf 700 Meter Horizontaltrassen und 210 Meter Vertikalstrecke bis zu 360 Transportbehälter steuert. Diese versorgen rund um die Uhr die Stationen mit Speisen, Getränken, Medikamenten, medizinischen Geräten und Sterilgut und entsorgen den Müll.

Nach über 30 Jahren gab es kaum noch Ersatzteile für die Anlage und der Support seitens der Hersteller war auch problematisch. Darüber hinaus konnte die bestehende Anlage nicht für die inzwischen neugebauten Klinikgebäude erweitert werden. Von der Ersatzteilsituation waren besonders die Steuerungstechnik und das Schreib-/Lese-System betroffen, mit dem die Transportbehälter codiert und an Wegentscheidungspunkten und Beladestellen erkannt wurden. Als Datenträger dienten Magnetstreifen am Boden jedes Transportbehälters, die alle benötigten Informationen wie Behältertyp und Herkunfts-/Zielort enthielten. Die Magnetstreifen sind inzwischen schwer zu beschaffen und zeitaufwändig zu ersetzen. Zudem ist der auf ihnen hinterlegbare Datensatz für die heutige Datenverarbeitung sehr begrenzt. Ein wichtiger Aspekt der Modernisierung war, dass die grundsätzliche Funktionalität der Anlage möglichst unverändert bleiben sollte, um den Schulungsbedarf für das Klinikpersonal so gering wie möglich zu halten. Und resultierend aus der langjährigen Betriebserfahrung sollten auch eine Reihe von Fehlern der Altanlage behoben und verschiedene Aspekte des täglichen Betriebes verändert werden.

Nach ausführlicher Analyse der bestehenden Anlage entschieden sich die Heitec-Spezialisten, die veralteten Simatic S5-135U-Steuerungen durch Steuerungen aus der Simatic S7-Familie zu ersetzen und mit Profinet zu vernetzen. Die Schreib-/Lesetechnik mit Magnetspulen wurde durch ein modernes und erweiterbares RFID-System ersetzt. Die vorhandene Sensor-/Aktor-Hardware wurde auf Kundenwunsch beibehalten, aber über ET200SP-Ein/Ausgabebaugruppen in das System eingebunden. Die Funktion des Leitsystems übernimmt heute ein Rechner mit der Visualisierungssoftware WinCC, dessen bildliche Darstellung der Anlage weitestgehend an die Masken des vorher installierten InTouch-Systems angepasst wurde und damit einen hohen Wiedererkennungswert für die Benutzer hat.

Die geforderte Erweiterung der Datensätze wurde durch eine Konzeptänderung erreicht. Auf den Datenträgern jedes Transportbehälters wird jetzt nur noch die laufende Nummer hinterlegt, der zugehörige Datensatz befindet sich in der Steuerung. Da die Warentransportanlage aus 15 verschiedenen Bereichen besteht, wurde und wird sie in verschiedenen Etappen modernisiert. Mit einem Parallelbetrieb von Alt- und Neusystem während der Umbauphasen stellt Heitec eine hohe Anlagenverfügbarkeit sicher. Dazu wurden die Transportbehälter zusätzlich zu den schon vorhandenen Magnetstreifen mit einem RFID-Transponder ausgerüstet. Auf diese Weise werden sie problemlos von alten und neuen Anlagenteilen identifiziert und gelenkt.

PR-HEITEC-Hannover-Messe-2018-Klinikum-Fulda.zip

 

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