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Per Klick zum Klimaschutz: Wie ein Projektingenieur mit Simulationen den Anstoß zum CO2-Sparen gibt

06.09.2021

Technik, Digitalisierung und Klimaschutz verbinden? Um diese innovative Melange dreht sich für Projektingenieur Steffen Schmitt die tägliche Arbeit bei der Heitec AG: Mit viel Herzblut verfolgt der junge Mann seine Vision, betrieblichen Umweltschutz mit unternehmerischer Effizienz zu verknüpfen. Sein Hilfsmittel? Simulationen – und jede Menge Begeisterung.

Viele Wege führen nach Rom, heißt es. Der Weg, um die Kohlenstoffdioxid-Emission zu reduzieren, sieht für Steffen Schmitt nicht steinig oder schwierig, sondern vor allem digital aus: Mit dem Abbilden von physikalischen und elektrotechnischen Prozessen werden am Computer Möglichkeiten berechnet und Simulationen erstellt, mit deren Hilfe die Kunden ihre bestmögliche Lösung finden.

Bei Schmitt dreht sich alles um Energie – kein Wunder bei dem energiegeladenen 26-Jährigen, der gut gelaunt von seinem Job erzählt: „Bei meiner Tätigkeit geht es um die Energieversorgung von Gebäuden. Ich entwickle Simulationen, wie das individuelle Energiemanagement für Unternehmen aussehen könnte.“ In den Simulationen werden verschiedene Möglichkeiten der Energieversorgung von Gebäuden berechnet – unter Berücksichtigung verschiedenster Faktoren, die sich auf das Energiesystem eines Gebäudes auswirken und manchmal gar nicht so offensichtlich sind: Nur nach einer genauen Analyse kommt beispielsweise zutage, dass die überschüssige Energie einer Produktionsanlage für die E-Tankstellen der Mitarbeiterautos in der Tiefgarage genutzt werden könnte.

Faszination, neugierig zu sein und einen scharfen Blick für Natur und Umwelt zu haben, hat Steffen Schmitt zu seinem aktuellen Job bei Heitec geführt: Denn seinen Master, den der Franke in Luft- und Raumfahrttechnik absolviert hat, war ein Kindheitstraum. „Nicht weit weg vom Haus meiner Eltern war ein Landeplatz für Rettungshubschrauber. Das Fliegen hat mich fasziniert.“ – nicht nur sein Studium hat Schmitt seiner Affinität zum Fliegen und Technik gewidmet: „Ich habe inzwischen sogar selbst einen Helikopterflug gemacht“, erklärt Schmitt mit glänzenden Augen. Wenn Schmitt neugierig ist, dann möchte er das Thema komplett verstehen. Auch heute im Beruf gilt für ihn: „Man muss den Willen haben, das Ganze verstehen zu wollen.“ Wenn der Projektingenieur von „dem Ganzen“ spricht, meint er das gesamte Energiesystem eines Gebäudes oder sogar eines ganzen Firmengeländes mit Industrieanlagen und Büroeinheiten.

Auch in der Schule bemerkte er rasch sein Talent für Mathematik und Physik. Sein Wissen und wohl auch seine Freude an den Schulfächern teilt er auch heute noch mit Kindern: Seit Jahren geben Steffen Schmitt und sein Bruder Nachhilfe – und wurden während der Coronapandemie überrannt. Schnell entwickelten die Brüder einen eigenen Youtube-Kanal, um Kindern Mathe zu vermitteln: „Wenn man bei den Leuten sitzt, dann bekommt man auch mit, was fehlt. Und das ist der Grund, warum wir das machen“, erklärt der junge Mann schmunzelnd. Die Bedürfnisse von Menschen zu verstehen und ihnen zu helfen, Lösungen zu finden, ist für Schmitt wesentlicher Bestandteil seines beruflichen Alltags: Denn im Fokus steht der Kunde und seine Wünsche.

„Es wäre schwierig, eine Windkraftanlage einfach auf dem Dach zu errichten“, erklärt Schmitt lachend. Daher muss er ein guter Beobachter sein: Welche Energieversorgung passt zum Kunden, passt zur bestehenden Umweltbedingung? Es ist ein bisschen so, als wäre der junge Mann Detektiv. Ein Sherlock, der für Kunden aufspürt, welche Energiequellen den individuellen Bedürfnissen der Kunden entsprechen und wie die Unternehmen möglichst viel Kohlenstoffdioxid-Emission und Kosten einsparen können. In der Simulation kann er beispielsweise tageszeitliche und saisonale Effekte berücksichtigen: Haben wir viel Sonnenschein und lohnt sich eine Fotovoltaikanlage? Oder macht es Sinn, dass überschüssige Energie in Form von Wasserstoff gespeichert wird?

Energiemanagement ist ein abstrakter Begriff, der bei Menschen nur selten mit einem konkreten Bild assoziiert wird. Schmitt füllt das vage Wort mit Leben, beschreibt Möglichkeiten und Maßnahmen: Mit seiner Simulation macht er im Handumdrehen den Energiefluss sichtbar und führt beispielsweise Technikern vor Augen, wie viele Umweltfaktoren zu beachten sind, wie viele Stellschrauben ineinandergreifen – und wie sehr es sich lohnt, aufmerksam zu sein: Das Potenzial, klimaschädliches Kohlenstoffdioxid und Kosten einzusparen, ist einprägsam – oft lässt es sich am besten mit den Maßeinheiten Tonnen und Millionen beschreiben.

„Es sind eigentlich drei Elemente, die mich an meiner Tätigkeit besonders faszinieren: Die Digitalisierung als Zukunftschance, die innovativen Technologien zu verstehen und einzusetzen sowie Umweltbedingungen passend im Energiemanagement einzubeziehen, um das Beste herauszuholen“, erklärt Schmitt. Dabei sind eine sehr gute Beobachtungs- und Analysefähigkeit sowie die Ausdauer und das Streben, bestimmte Ziele zu erreichen, in der Position des Projektingenieurs wichtig. Vielleicht kommt Schmitts persönliche Zielstrebigkeit auch vom Sport, den er als Ausgleich zu seiner Bürotätigkeit schätzt: Die richtige Heimat, um einen interessanten Beruf, die Liebe zum Handball und die Ansprüche an eine hohe Lebensqualität zu verbinden, hat Steffen Schmitt in Erlangen gefunden. Nach einer kurzen Zeit in der bayerischen Landeshauptstadt weiß er die für ihn genau passenden räumlichen Dimensionen in der Metropolregion Nürnberg noch mehr zu schätzen: „Die Städte hier sind nicht ganz so riesig und man kommt schneller von A nach B - das bringt viel Lebensqualität mit sich.“

 

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